Szenen
Willkommen bei den TURT/LEs (spielt vor ‚Gefährlicher Einsatz‘, Bd. 1 der TURT/LEs)
SEAL Basis, Coronado
Kyla
Mosley
blieb
hinter
dem
Tor
stehen
und
sah
sich
auf
ihrer
neuen
Heimatbasis
um.
Als
Mitglied
des
SWAT-Teams
der
New
Yorker
Polizei
hatte
sie
viel
erlebt,
aber
auf
einem
Militär-
Stützpunkt
war
sie
bisher
noch
nie
gewesen.
Alles
erschien
ihr
laut,
hektisch
und
chaotisch
und
es
waren
fast
ausschließlich
Männer
zu
sehen.
Kräftige,
durchtrainierte
Männer.
Grinsend
strich
Kyla
ihre
langen
blonden
Haare
zurück.
Sie
liebte
den
Job
schon
jetzt.
Vor
allem
konnte
sie
mit
der
Sonnenbrille
auf
der
Nase
soviel
schauen
wie
sie
wollte,
ohne
dass
es
jemand
bemerken
würde.
Das
war
der
Vorteil
an
Kalifornien:
sie
konnte
selbst
im
Spätherbst
eine
Sonnenbrille
tragen,
ohne
dass das jemand seltsam fand.
Da
sie
etwas
früher
angekommen
war,
hatte
sie
genügend
Zeit,
sich
den
Stützpunkt,
auf
dem
die
TURTs
–
Terrorism
Undercover
Reconnaissance
Team
–
in
Zukunft
stationiert
sein
würden,
anzuschauen.
Kyla
blieb
vor
dem
Trainingsparcours
stehen
und
sah
zu,
wie
die
SEAL-Anwärter
bis
an
die
Grenzen
ihrer
Belastbarkeit
gefordert
wurden.
Das
würde
ihr
im
Training
wohl
auch
blühen,
doch
sie
hatte
davor
keine
Angst.
Dank
des
Fitnessraums
der
Polizei
war
sie
in
exzellenter
Form.
Einer
der
Anwärter
auf
dem
Balken
blickte
zu
ihr
hinüber
und
blieb
abrupt
stehen,
der
Mann hinter ihm lief ungebremst in ihn hinein. Beide stürzten zu Boden.
Der
die
Trainingseinheit
leitende
SEAL
drehte
sich
um
und
warf
ihr
einen
bösen
Blick
zu.
Kyla
konnte
nicht
anders,
sie
lächelte
ihn
an.
Er
sah
aber
auch
heiß
aus
in
seinen
kurzen
Shorts
und
mit
dem
gestählten
Körper.
Wenn
möglich
wurde
sein
Blick
noch
finsterer
und
er
stapfte
zu
ihr
hinüber.
Aus
der
Nähe
wirkte
er
noch
eindrucksvoller,
allerdings
auch
älter,
als
sie
zuerst
gedacht
hatte.
Vermutlich
war
er
bereits
über
vierzig,
wie
die
Falten
um
seine
Augen
und
die
wenigen
grauen
Haare
in
dem
ansonsten
schwarzen
Kurzhaarschnitt
zeigten.
Dicht
vor
ihr
blieb
er
stehen
und sie musste ein ganzes Stück zu ihm hinaufblicken.
„Haben Sie sich verlaufen, Miss?“
Kyla
schob
die
Sonnenbrille
auf
ihren
Kopf
und
lächelte
ihn
an.
„Nein.
Ich
bin
Kyla
Mosley,
eine
der
neuen
TURT/LEs.“
Sie
streckte
ihm
die
Hand
hin
und
er
ergriff
sie
zögernd.
Noch
immer
wirkte
er alles andere als erfreut.
„Rock
Basilone,
Senior
Chief
von
SEAL
Team
11.
Wir
werden
viel
mit
euch
trainieren.
Und
jetzt
verschwinde hier, du lenkst die Jungs ab.“
Kyla grinste ihn an. „Ich freue mich schon darauf.“
Seine
Augenbrauen
schossen
bei
ihrer
Antwort
in
die
Höhe,
doch
er
drehte
sich
nur
um
und
kehrte
wieder
zum
Parcours
zurück.
Die
jungen
Männer
standen
herum
und
starrten
in
ihre
Richtung.
„Habe
ich
gesagt,
dass
ihr
eine
Pause
machen
dürft?
Los,
an
die
Arbeit!
Drei
Extrarunden.“
Lächelnd
machte
Kyla
sich
auf
den
Weg
zu
der
Baracke,
die
als
vorläufiges
Hauptquartier
der
TURTs
dienen
würde.
Sie
konnte
es
kaum
erwarten,
mit
der
Arbeit
anzufangen.
Schon
immer
hatte
sie
Herausforderungen
geliebt,
und
als
Undercover-Agentin
ihren
Beitrag
im
Kampf
gegen
den
Terrorismus
zu
leisten,
schien
ihr
eine
gute
Gelegenheit
zu
sein.
Als
damals
die
Zwillingstürme
des
World
Trade
Center
angegriffen
wurden,
war
sie
noch
in
der
Polizeiausbildung
gewesen,
aber
die
schrecklichen
Bilder
dieses
Tages
hatten
sich
in
ihr
eingebrannt.
Viele
ihrer
Kollegen
waren
nicht
zurückgekommen,
andere
schwer
verletzt
oder
traumatisiert.
Sie
hatte
sich
hilflos
gefühlt,
wütend,
dass
sie
nichts
tun
konnte,
um
die
Terrorakte
zu
stoppen.
Doch
jetzt
hatte
sie eine Möglichkeit dazu beizutragen, und das fühlte sich richtig an.
Da
sie
immer
noch
Zeit
hatte,
blieb
Kyla
vor
der
Baracke
stehen
und
lehnte
sich
mit
dem
Rücken
gegen
die
Wand.
Mit
halb
geschlossenen
Augen
genoss
sie
die
wärmenden
Sonnenstrahlen
auf
ihrem Gesicht. Sie könnte sich wirklich an dieses Klima gewöhnen.
„Findet hier eine Modenschau statt?“
Bei
der
unerwarteten
Frage
riss
Kyla
die
Augen
auf
und
stieß
sich
von
der
Wand
ab.
Vor
ihr
stand
eine
Frau
in
ihrem
Alter,
die
zwanzig
Zentimeter
größer
und
wesentlich
schlanker
war
und
mit
ihren
kurzen
dunklen
Haaren
und
ohne
jedes
Make-up
wie
ihr
genaues
Gegenteil
wirkte.
„Nicht,
dass ich wüsste. Warum?“
Die
Fremde
schüttelte
nur
den
Kopf
und
wollte
an
ihr
vorbeigehen,
doch
Kyla
hielt
sie
auf.
„Ich
bin
Kyla Mosley. Gehörst du zu den TURT/LEs?“
„Ja.
Jade
Phillips.
Und
was
machst
du
hier?“
Es
hörte
sich
an,
als
würde
sie
nur
aus
Höflichkeit
fragen.
Kyla grinste sie an. „TURT/LE.“
Jades Augenbraue schoss in die Höhe. „Tatsächlich? Was hast du vorher gemacht?“
„SWAT in New York.“
Respekt
trat
in
Jades
Augen,
als
ihr
Blick
noch
einmal
über
Kylas
Körper
glitt.
„Dann
bist
du
sicher
gut in Form.“
„Jup.
Und
du
warst
FBI?“
Auf
Jades
erstaunten
Blick
hin
lachte
sie.
„Glaub
mir,
ich
hatte
genug
mit
FBI-Agenten zu tun und erkenne sie sofort.“
„Woran?“
„Ich glaube, es ist dieses steife Benehmen, als wären sie etwas Besseres.“
Röte
stieg
in
Jades
Wangen.
„Das
war
keine
Absicht.
Ich
bin
neu
hier
und
möchte
den
Job
gut
erledigen.“
Lächelnd trat Kyla neben sie. „Dann sind wir schon zwei. Wollen wir reingehen?“
Jade
nickte
stumm
und
folgte
Kyla
in
die
Baracke.
Es
waren
bereits
einige
Männer
und
Frauen
anwesend,
die
sich
zu
ihnen
umdrehten.
Einen
Moment
lang
herrschte
Stille,
dann
setzten
die
Gespräche
wieder
ein.
Kyla
mischte
sich
unter
die
Leute
und
lernte
einige
weitere
TURT/LE-
Agenten
kennen,
während
Jade
meist
schweigend
daneben
stand.
Sie
musste
eindeutig
noch
ein
wenig lockerer werden, aber das würde Kyla schon hinkriegen.
Erneut
kamen
die
Gespräche
ins
Stocken,
als
zwei
Männer
eintraten,
denen
man
ansehen
konnte,
dass sie hier den Ton angaben.
Der
Größere
trat
einen
Schritt
vor.
Seine
dunkelblonden
Haare
waren
kurz
geschoren
und
er
hatte
strahlend
grüne
Augen.
„Ich
bin
Daniel
Hawk
und
hier
auf
der
Basis
für
das
TURT-Programm
zuständig.
Das
hier
neben
mir
ist
Captain
Matt
Colter,
er
ist
die
Liaison
zu
den
SEAL-Teams
und
auch
für
das
körperliche
Training
zuständig.
Und
ich
kann
euch
jetzt
schon
versprechen,
dass
er
sehr
hohe
Maßstäbe
ansetzen
wird.
Ihr
werdet
hier
in
den
nächsten
Monaten
aber
nicht
nur
körperlich
in
Form
gebracht,
sondern
auch
alles
lernen,
was
ihr
zum
Überleben
während
einer
Undercover-Mission
braucht.
Wie
ihr
Informationen
erhaltet
und
verarbeitet,
wie
ihr
für
die
Dauer
des
Einsatzes
zu
einem
anderen
Menschen
werdet.
Ich
freue
mich,
dass
ihr
hier
seid
und
bin
mir
sicher,
dass
wir
gemeinsam
den
Terroristen
das
Leben
sehr
schwer
machen
werden.
Jetzt
genießt
noch
euren
letzten
freien
Tag,
ab
morgen
geht
das
Training
los.“
Er
lächelte
und
Kyla
hörte,
wie
Jade
nach
Luft
schnappte.
Aus
den
Augenwinkeln
sah
sie,
dass
Jades
Blick
förmlich
an
Hawk
klebte – und nicht nur an seinen Lippen.
Kyla grinste. Oh ja, es würde hier sehr interessant werden.
[Diese Szene wurde zuerst veröffentlicht im Katalog der LoveLetter Convention Berlin 2012.]
***
Shahla und Hamid
(Szene aus dem Epilog von ‚Gefährlicher Einsatz‘ aus Hamids Sicht)
Landstuhl Regional Medical Center, Deutschland
Sowie
er
in
Deutschland
das
Flugzeug
verließ,
wusste
Hamid,
dass
er
einen
Fehler
beging.
Trotzdem
schaffte
er
es
nicht,
Shahla
fernzubleiben.
Eigentlich
müsste
er
gleich
weiterfliegen,
seine
Aufgabe
war
erledigt,
Khalawihiri
war
in
amerikanischem
Gewahrsam.
Stattdessen
betrat
er
das
Landstuhl
Regional
Medical
Center
und
erkundigte
sich
an
der
Anmeldung
nach
der
TURT/LE-
Agentin.
Shahla
hatte
sich
trotz
oder
vielleicht
gerade
wegen
der
heiklen
Situation
in
den
letzten
Tagen
heimlich
in
sein
Herz
geschlichen.
Und
genau
deshalb
war
es
ein
Fehler,
hier
zu
sein.
Er
sollte
lieber
einen
klaren
Schnitt
machen
und
die
Sache
abhaken.Als
er
die
Zimmernummer
hatte,
wandte
er
sich
automatisch
dem
Treppenhaus
zu.
Er
war
noch
nicht
bereit,
wieder
in
einen
Fahrstuhl
zu
steigen,
in
dem
es
nur
einen
Ausgang
gab
und
keine
Möglichkeit
sich
zu
verteidigen.
Automatisch
tastete
seine
Hand
nach
der
Pistole,
doch
die
hatte
er
am
Eingang
abgeben
müssen.
Hamid
ging
den
langen
Gang
entlang,
der
zu
Shahlas
Zimmer
führte.
Bevor
er
die
Tür
öffnete,
strich
er
über
sein
glattrasiertes
Kinn.
Es
war
ungewohnt,
nachdem
er
so
lange
einen
Vollbart
getragen hatte.
Zögernd
drückte
er
die
Klinke
hinunter
und
blickte
in
den
Raum.
Shahla
lag
mit
geschlossenen
Augen
im
Bett,
ihrem
bleichen
Gesicht
war
die
Qual
der
letzten
Tage
anzusehen.
Hamid
zog
sich
einen
Stuhl
dicht
neben
das
Bett
und
setzte
sich.
Mit
dem
Finger
fuhr
er
vorsichtig
ihre
Gesichtszüge
nach,
um
sie
nicht
aufzuwecken.
Er
wünschte,
er
könnte
in
ihre
wunderschönen
grünen Augen sehen, aber es war besser, wenn sie gar nicht merkte, dass er da war.
Eigentlich
wollte
er
nur
kurz
nach
ihr
sehen,
aber
schließlich
blieb
er
doch
mehrere
Stunden.
Erst
als
ein
Arzt
ins
Zimmer
kam,
stand
er
auf.
Er
schrieb
eine
Nachricht
und
legte
sie
ihr
zusammen
mit
seinem
Talisman
in
die
Hand.
Nach
kurzem
Zögern
beugte
er
sich
über
sie
und
küsste
sie
sanft
auf
den
Mund.
Vor
der
Tür
unterhielt
er
sich
mit
dem
behandelnden
Arzt
und
ging
dann
rasch
auf
das
Treppenhaus
zu,
damit
er
nicht
Gefahr
lief,
doch
bei
Shahla
zu
bleiben.Am
Ende
des
Korridors
zog
er
gerade
die
Glastür
auf,
als
er
hinter
sich
einen
Laut
hörte.
Ohne
sich
umzudrehen, wusste er, dass Shahla ihn entdeckt hatte.
„Hamid?“Schmerz
durchzuckte
ihn,
als
er
ihre
Stimme
hörte
und
er
schloss
kurz
die
Augen.
Dann
trat
er
durch
die
Tür
und
lief
schnell
die
Treppe
hinunter,
um
nicht
der
Versuchung
zu
erliegen,
zu
ihr zurückzukehren.
[Diese Szene wurde zuerst veröffentlicht im Katalog der
LoveLetter Convention
Berlin 2013.]
***
Gelöschte Szene aus 'Brisanter Auftrag'
SEAL Team 11, Afghanistan
Cat
blickte
sich
in
dem
kleinen
Hangar
um
und
suchte
nach
Devils
vertrauter
Gestalt.
Sie
hatten
verabredet,
sich
hier
zu
treffen,
um
dann
zusammen
Richtung
Heimat
zu
fliegen.
Doch
bisher
war
Devil
noch
nicht
aufgetaucht.
Doc
und
Q
waren
bereits
in
Deutschland,
deshalb
waren
sie
nur
zu
viert,
er
selbst,
Snake,
Gimmick
und
Jackie.
Letztere
beide
waren
dick
verbunden
und
hätten
eigentlich
auch
mit
einem
Sanitätsflugzeug
transportiert
werden
sollen,
aber
sie
hatten
sich
geweigert. Wo war Devil, verdammt noch mal? Das Flugzeug würde in fünf Minuten losfliegen.
Genervt
zog
er
sein
Handy
heraus
und
rief
seinen
CO
an.
Sofort
meldete
sich
die
Mailbox.
Cat
sprach
eine
kurze
–
und
deutliche
–
Nachricht
darauf,
dann
beendete
er
die
Verbindung
und
wählte
erneut.
Als
Matt
sich
meldete,
fiel
Cat
ihm
ins
Wort.
„Weißt
du,
wo
Devil
ist?“Seine
Finger
krampften
sich
um
das
Gehäuse,
als
Matt
kurz
schwieg.
„Nein.
Ist
er
nicht
bei
euch?“„Würde
ich
dann
nach
ihm
fragen?“
Cat
atmete
tief
durch,
als
er
erkannte,
dass
er
ungerecht
war.
„Entschuldige. Hast du mit Devil gesprochen?“
„Ja.
Ich
glaube,
er
befürchtet,
dass
die
TURT/LE-Agentin
in
Gefahr
sein
könnte.
Er
hat
zwar
nicht
gesagt,
was
er
vorhat,
aber
er
meinte,
er
wäre
noch
nicht
transportfähig.
Ich
könnte
mir
vorstellen, dass er einen Weg gefunden hat, noch nicht nach Hause fliegen zu müssen.“
„Verdammt!“
Cat
rieb
über
seine
kurzrasierten
Haare.
„Okay,
ich
werde
sehen,
dass
zumindest
Snake und ich auch hierbleiben.“
„Das
kannst
du
nicht
machen.
Ihr
habt
eindeutige
Befehle,
Cat.
Wenn
ihr
nicht
in
das
Flugzeug
steigt, seid ihr offiziell AWOL. Du weißt, was das für eure weitere Karriere bedeutet.“
Das
wusste
er
nur
zu
gut.
„Aber
wir
können
ihn
doch
nicht
einfach
im
Stich
lassen!
Es
war
schlimm
genug,
ihm
während
des
Kampfes
nicht
helfen
zu
können
und
zu
wissen,
dass
er
sich
für
uns
opfert.
Du
weißt,
dass
Devil
dazu
neigt,
Alleingänge
zu
machen
und
gar
nicht
auf
die
Idee
kommt,
um
Hilfe
zu
bitten.
Und
diesmal
ist
er
verletzt
und
nach
den
Erlebnissen
vielleicht
auch
psychisch
belastet.
Es
ist
Irrsinn,
alleine
hier
zu
bleiben.“
Ein
Blick
in
die
Gesichter
der
anderen
zeigte ihm, dass sie genauso dachten.
„Ich
verstehe
dich,
Cat.
Aber
in
dem
Fall
ist
es
wirklich
besser,
wenn
ihr
zurückkommt,
das
Team
ist größtenteils verletzt und nicht einsatzbereit.“
„Snake und ich können ...“.
Matt
unterbrach
ihn.
„Wenn
Devil
nicht
gefunden
werden
will,
bringt
es
gar
nichts,
wenn
ihr
eure
Karriere dafür opfert.“
„SEALs lassen kein Teammitglied im Stich!“
„Das
ist
mir
völlig
bewusst.
Und
das
werden
wir
auch
nicht.
Team
8
ist
bald
vor
Ort,
ich
werde
mit
Clint
sprechen
und
dafür
sorgen,
dass
sie
Devil
unterstützen,
wenn
es
nötig
sein
sollte.“
Matts
Stimme
wurde
sanfter.
„Sei
vernünftig,
Cat.
Es
würde
das
ganze
Team
zerreißen,
wenn
ihr
rausgeworfen werdet.“
Und
damit
hatte
Matt
das
einzige
Argument
gebracht,
das
bei
Cat
zog.
Was
er
wahrscheinlich
genau
wusste,
schließlich
kannten
sie
sich
bereits
seit
etlichen
Jahren.
„Mir
gefällt
das
nicht.“„Mir
genauso
wenig,
das
kannst
du
mir
glauben.
Aber
Devil
hat
seine
Entscheidung
getroffen,
und
er
will sicher nicht, dass ihr dafür bezahlt.“
Cat
drehte
sich
um
und
blickte
zum
Eingang
des
Hangars,
in
der
Hoffnung,
dass
Devil
doch
noch
auftauchte.
Aber
er
kam
nicht.
„Okay.
Aber
wenn
diesem
sturen
Bock
was
passiert,
werde
ich
ernsthaft sauer.“
Ein
Lachen
drang
durch
die
Leitung.
„Nicht
nur
du.
An
deiner
Stelle
würde
ich
ein
ernsthaftes
Gespräch mit Devil führen, wenn er wieder zurück ist.“
„Das
habe
ich
vor.“
Cat
beendete
das
Gespräch
und
wandte
sich
dann
wieder
den
Männern
zu,
die
ihn
angespannt
beobachteten.
Zwar
hatten
sie
nicht
gehört,
was
Matt
gesagt
hatte,
aber
sie
konnten sich an seinen Antworten zusammenreimen, was geschehen war.
Jackie
war
wie
immer
der
erste,
der
sprach.
„Habe
ich
das
richtig
verstanden?
Devil
kommt
nicht?“„Es sieht so aus. Anscheinend hat er es so gedreht, dass er noch hierbleiben kann.“
„Warum
sollte
er
das
wollen?
Er
glaubt
doch
wohl
nicht,
dass
er
ohne
sein
Team
viel
ausrichten
kann?“ Ärger schwang in Snakes Frage mit.
„Er hat wohl das Gefühl, dass die Agentin in Gefahr sein könnte.“
Das brachte alle für einen Moment zum Schweigen.
„Dann müssen wir ihm helfen.“ Gimmicks Stimme war ruhig.
Cat
stieß
einen
stummen
Seufzer
aus.
„Wir
haben
unsere
Befehle
und
die
lauten,
dass
wir
sofort
zurückkommen
sollen.
Noch
dazu
ist
der
Großteil
des
Teams
außer
Gefecht
gesetzt.“
Er
hob
seine
Hand,
als
Jackie
etwas
einwenden
wollte.
„Wir
wissen
auch
nicht,
wo
Devil
jetzt
ist.
Es
könnte
also
sein,
dass
wir
unsere
Karriere
als
SEALs
aufs
Spiel
setzen
und
ihn
überhaupt
nicht
finden.
Und
wenn Devil unsere Hilfe gewollt hätte, hätte er danach gefragt.“
Die
anderen
blickten
ihn
skeptisch
an.
Snake
schnaubte.
„Devil
hat
noch
nie
um
irgendetwas
gebeten, er dreht lieber sein eigenes Ding.“
Insgeheim
musste
Cat
ihm
recht
geben.
„Matt
wird
mit
Clint
sprechen
und
ihn
bitten,
dass
Team
8
einen
Blick
darauf
behält
und
ihn
zur
Not
unterstützt.
Und
so
ungern
ich
das
auch
zugebe,
es
ist
vermutlich besser, wenn ein frisches und vor allem vollständiges Team das tut.“
Unbehagliches Schweigen herrschte, das nur zögernd gebrochen wurde.
Snake
hatte
die
Arme
über
der
Brust
verschränkt.
„Ich
finde
das
trotzdem
nicht
richtig.
Wir
sollten
bei ihm sein.“
„Ist
notiert.
Und
ich
sehe
es
genauso,
Snake.
Trotzdem
lautet
meine
Entscheidung,
dass
wir
nach
Hause
fliegen.“
Cat
verzog
den
Mund.
„Und
wenn
Devil
dann
nachkommt,
werden
wir
ihm
sagen,
was wir von seinen Alleingängen halten.“
„Wenn
er
überlebt.“
Snake
wartete
keine
Antwort
ab,
sondern
schulterte
seine
Ausrüstung
und
ging zum Flugzeug.
Cats
Brustkorb
zog
sich
zusammen.
Sein
Instinkt
sagte
ihm,
dass
Devil
sie
brauchen
würde,
aber
er
musste
auch
an
das
Team
denken.
Durch
die
vielen
Verletzungen
und
Devils
Alleingang
stand
das
Weiterbestehen
des
Teams
in
den
Sternen,
er
konnte
nur
hoffen,
dass
er
es
irgendwie
zusammenhalten
konnte.
Ärger
auf
Devil
stieg
in
ihm
auf
und
er
freute
sich
schon
auf
die
Gelegenheit,
ihm
klar
und
deutlich
die
Meinung
zu
sagen,
wenn
er
ihn
das
nächste
Mal
sah.
Es
würde ihn wirklich ärgern, wenn Devil sich vorher umbringen ließ.
„Okay,
los
geht’s.“
In
den
Gesichtern
der
anderen
konnte
er
die
gleiche
Unentschlossenheit
erkennen,
die
sicher
auch
auf
seinem
lag.
Aber
diesmal
konnten
sie
ihre
Befehle
nicht
umgehen
und
damit
davonkommen,
so
wie
beim
letzten
Mal.
Mit
einer
Mischung
aus
Schuldgefühl
und
Wut
betrat
Cat
die
Militärmaschine.
Niemand
sprach,
während
sie
auf
den
Start
warteten.
Verdammt,
Devil, wo zum Teufel bist du?
[Diese Szene stammt aus der Ursprungsfassung von 'Brisanter Auftrag und wurde gelöscht.]
***
Gelöschte Szene aus 'Brisanter Auftrag'
SEAL Team 8, Little Creek, Virginia
Als
Lieutenant
Commander
Nathan
Redfield,
CO
von
SEAL
Team
8,
in
das
Büro
seines
Vorgesetzten
und
Freundes
Clint
Hunter
kam,
konnte
er
an
dessen
Miene
erkennen,
dass
etwas
passiert
sein
musste.
Normalerweise
war
es
schwer,
dem
Captain
überhaupt
ein
Gefühl
anzusehen
–
außer
es
ging
um
seine
Familie,
seine
Lebensgefährtin
Karen
oder
seine
Tochter
Maya
–
aber
diesmal
wirkte
sein
Gesicht
beinahe
versteinert,
seine
hellbraunen
Augen
dunkler
als
sonst.
Red
ließ
sich
in
den
Besucherstuhl
fallen.
„Du
hast
mich
rufen
lassen?“
Den
ganzen
Tag
über
hatte
er
mit
dem
Team
an
einer
kraftraubenden
Übung
teilgenommen
und
freute
sich
schon
auf
seinen
wohlverdienten
Feierabend.
Nur,
dass
es
gerade
nicht
so
aussah,
als
würde
er
den
in
absehbarer
Zeit bekommen.
Clint
faltete
seine
Hände
auf
dem
Schreibtisch
und
beugte
sich
vor.
„Team
11
hatte
die
Aufgabe,
in Afghanistan Mansoor Rahid zu fassen.“
Überrascht
pfiff
Red
durch
die
Zähne.
„Hat
endlich
mal
jemand
seinen
Aufenthaltsort
herausgefunden?“
Die
Mundwinkel
seines
Freundes
bogen
sich
nach
unten.
„Zumindest
deuteten
die
Hinweise
darauf hin. Dummerweise ist das Team nicht dazu gekommen, das zu verifizieren.“
Ein schlechtes Gefühl breitete sich in Red aus. „Was ist passiert?“
„Eine
Frau
wurde
direkt
vor
dem
Team
in
die
Luft
gejagt.
Etliche
von
ihnen
wurden
dabei
verletzt,
einige
danach
bei
einem
Feuergefecht.
Devil
hat
den
Rückzug
gesichert
und
ist,
um
die
Terroristen
von
seinem
Team
abzulenken
in
das
Gebäude
eingedrungen.
Dort
ist
er
wohl
in
die
Hände
der
Terroristen gefallen.“
„Verdammt!“
Devils
Team
war
es
gewesen,
das
damals
die
Rettung
der
Agentin
übernommen
hatte,
als
der
Hubschrauber
mit
Team
8
an
Bord
abgeschossen
worden
war.
Ein
Jahr
später
hatte
Red
ihn
und
auch
die
anderen
Teammitglieder
persönlich
getroffen,
als
sie
Clint
dabei
geholfen
hatten,
seine
Schwester
aus
den
Klauen
einer
amerikanischen
Terrorgruppe
zu
befreien.
„Wissen
wir, wo er jetzt ist? Kann sein Team ihn befreien?“
„Nein,
nur
zwei
von
ihnen
sind
unverletzt,
die
anderen
nicht
einsatzfähig.“
Clints
Fingerknöchel
stachen
weiß
hervor
und
Red
erinnerte
sich
daran,
dass
diese
Männer
früher
Clint
unterstanden
hatten, als er noch im aktiven Dienst an der Westküste war.
„Das
tut
mir
leid.“
Red
wusste,
wie
nah
es
seinem
Freund
ging,
wenn
Männer,
die
er
als
‚seine’
betrachtete, verletzt wurden oder gar starben. „Ist Devil noch in dem Gebäude?“
„Nein.
Niemand
weiß,
wo
er
jetzt
ist
und
die
Verstärkung
wurde
bereits
abgezogen,
weil
die
Situation
zu
unübersichtlich
ist.“
Clint
stand
abrupt
auf
und
drehte
sich
zum
Fenster
um.
„Sie
wollen
warten,
bis
ein
Spezialteam
vor
Ort
ist.
Es
ist
allerdings
keines
in
der
Nähe.“
Sein
Freund
drehte sich um und blickte Red bittend an. „Ich möchte, dass ihr dorthin fliegt.“
Aufregung breitete sich in Red aus. „Um Rahid festzusetzen?“
Clint
nickte.
„Und
Devil
zu
suchen.
Ich
könnte
auch
ein
anderes
Team
schicken,
aber
bei
dir
weiß
ich, dass du Devil nicht im Stich lassen wirst.“
Damit hatte sein Vorgesetzter völlig recht. „In Ordnung. Wann sollen wir los?“
„Sofort. Ich habe bereits ein Flugzeug angefordert.“
Red erhob sich. „Aye, Captain.“
Unerwartet
trat
Clint
vor
ihn
und
legte
seine
Hand
auf
Reds
Schulter.
„Sei
bitte
vorsichtig,
Red.
Rahid spielt nicht fair und ich möchte nicht noch einen Freund verlieren.“
[Diese Szene stammt aus der Ursprungsfassung von 'Brisanter Auftrag und wurde gelöscht.]
© 2018 Michaela Rabe