Die TURT/LEs
Im
Juli
2012
erschien
mit
‚Gefährlicher
Einsatz’
der
erste
Teil
meiner
neuen
TURT/LE-Serie
rund
um
eine
Gruppe
von
Undercover-Agenten
und
ich
möchte
hier
kurz
erzählen,
wie
ich
überhaupt
auf
die
Idee gekommen bin.
Alles
begann
mit
dem
zweiten
Teil
meiner
Hunter-Serie
‚Riskante
Nähe’.
Darin
kam
Rose
Gomez’
Ehemann
–
ein
SEAL
–
bei
einer
Mission
ums
Leben,
was
mir
sehr
leid
tat.
Außerdem
reiste
vier
Jahre
später
der
damalige
Captain
des
SEAL-Teams,
Matt
Colter,
zu
einer
Konferenz,
in
der
über
die
Bildung
einer
Antiterror-Spezialeinheit
aus
allen
amerikanischen
Geheimdiensten,
aber
auch
Polizei
und
Militär,
verhandelt
wurde.
Als
Ergebnis
dieser
Verhandlungen
entstand
nach
einigen
Jahren
zähen
Ringens
TURT/LE
(Terrorism
Undercover
Reconnaissance
Team
/
Ladies
Elite),
mit
Matt
als
einem
der
Leiter
der
neuen
Einheit,
die
auf
der
SEAL-Basis
in
Coronado
stationiert
ist.
Dadurch
habe
ich
die
Möglichkeit,
bei
Bedarf
SEALs
mit
in
die
Geschichten
einzubauen,
die
ich
sicher
ausgiebig
nutzen
werde.
Ladies
Elite
ist
eine
inoffizielle
Untereinheit,
die
sich
aus
den
besten
Frauen
aller
Geheimdienste,
der
Polizei
und
des
Militärs
zusammensetzt.
Was
nicht
bedeutet,
dass
es
in
den
Büchern der Serie nur um die Frauen gehen wird, es tauchen natürlich auch männliche Agenten auf.
Mir
war
es
wichtig,
das,
was
ich
Rose
in
‚Riskante
Nähe’
angetan
hatte,
wieder
gutzumachen
und
was
lag
da
näher,
als
sie
erneut
in
die
Nähe
der
SEALs
zu
bringen
und
mit
ihrem
Verlust
zu
konfrontieren?
Besonders
ihr
ungewolltes
Interesse
an
Rock
Basilone,
einem
früheren
Teamgefährten
ihres
Mannes,
macht
ihr
schwer
zu
schaffen.
Vor
allem
aber
gab
es
mir
auch
die
Möglichkeit,
SEAL
Team
12
und
allen
voran
Clint
Hunter
und
Matt
Colter
wieder
hervorzuholen
und
ein
weiteres
Abenteuer
bestehen
zu
lassen.
Ich
hatte
immer
das
Gefühl,
ihre
Geschichte
war
in
‚Riskante
Nähe’
noch
nicht
zu
Ende
erzählt
und
ich
denke,
sie
werden
auch
nach
‚Gefährlicher
Einsatz’ noch öfter auftauchen.
Seit
ich
im
Jahr
2000
zum
ersten
Mal
ein
Buch
mit
SEAL-Helden
gelesen
habe
(‚The
unsung
hero’
von
Suzanne
Brockmann),
war
ich
von
diesen
Elite-Soldaten
fasziniert.
Ich
habe
viel
zu
dem
Thema
gelesen,
in
Büchern,
aber
auch
im
Internet
und
so
war
es
wohl
keine
Überraschung,
als
in
meinem
ersten
Buch
mit
dem
Bruder
des
Helden
ein
SEAL
als
Nebenfigur
auftauchte.
Schon
vom
ersten
Moment
an
hatte
mich
Clint
fest
im
Griff
und
so
ist
es
kein
Wunder,
dass
er
auch
in
meinen
anderen
Büchern
immer
wieder
auftaucht,
obwohl
er
mit
der
Waffenexpertin
Karen
Lombard
längst
sein
Glück
gefunden
hat.
Und
auch
das
SEAL-Team
um
Lieutenant
Commander
Redfield
aus
‚Gefährliche
Vergangenheit’ wird wieder in den Einsatz gehen.
Neben
den
SEALs
kommen
in
‚Gefährlicher
Einsatz’
auch
noch
andere
Soldaten
vor:
die
des
deutschen
KSK
(Kommando
Spezialkräfte),
die
mit
den
SEALs
zusammenarbeiten.
Es
war
für
mich
etwas
Neues,
mit
deutschen
Protagonisten
umzugehen,
aber
auch
sehr
interessant,
die
Unterschiede,
aber
auch
die
Gemeinsamkeiten
zwischen
den
deutschen
und
amerikanischen
Soldaten
kennenzulernen.
Und
wer
weiß,
vielleicht
wird
der
ein
oder
andere
in
zukünftigen
Bänden
mal wieder auftauchen …
Neben
Rock
und
Rose
spielen
die
beiden
TURT/LE-Agentinnen
Kyla
und
Jade
eine
zentrale
Rolle,
die
sich
auch
im
Titel
wiederfindet.
Kyla
ist
Polizistin
einer
SWAT-Einheit
in
New
York
gewesen,
bevor
sie
für
das
TURT/LE-Programm
ausgewählt
wurde,
Jade
arbeitete
als
FBI-Agentin.
Beide
haben
sich
freiwillig
für
die
Undercover-Mission
in
Afghanistan
gemeldet,
doch
da
wussten
sie
noch
nicht,
dass
ich
sie
in
diesem
Buch
durch
die
Hölle
schicken
würde.
So
leid
es
mir
tat,
war
es
doch
nötig,
um
die
Geschichte
voranzubringen
und
sie
zu
dem
zu
machen,
was
sie
jetzt
ist.
Aber
ich
bin
sicher,
sie
werden sich noch an mir rächen.
Nun
bleibt
mir
nichts
anderes
übrig,
als
meine
Geschichte
in
die
Freiheit
zu
entlassen
und
zu
wünschen,
dass
sie
den
Lesern
genauso
viel
Spannung,
Liebe,
Leid
und
Freude
bereitet
wie
mir
beim
Schreiben. Viel Spaß mit Rose und Rock, Clint, Matt und all den anderen.
[Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht im LoveLetter #77, 2012]
***
Workshop Romantic Suspense
[abgedruckt im LoveLetter Nr. 8, November 2005]
1. Definition
Romantic
Suspense
oder
Romantik
Thriller
ist,
wie
der
Name
schon
sagt,
eine
Mischung
aus
Liebesroman
und
Thriller.
Generell
lässt
sich
sagen,
dass
es
darum
geht,
Spannung
und
Liebe
so
zu
verbinden,
dass
eine
überzeugende
Geschichte
entsteht.
Meist
spielen
Romantik
Thriller
in
der
Gegenwart,
allerdings
gibt
es
auch
historische
und
sogar
futuristische
Romane.
Dazu
noch
paranormale Elemente – es ist ein vielfältiges Genre.
Leser
von
Romantik-Thrillern
kommen
meist
aus
dem
Liebesromanbereich,
weniger
aus
dem
Thriller/Krimibereich.
Daher
wird
meist
auch
sehr
viel
Wert
auf
ein
ausgeglichenes
Verhältnis
zwischen
Thriller
und
Romantik
gelegt.
Während
in
einem
'normalen'
Thriller
die
Hauptpersonen
gerne
auch
unsympathisch
sein
oder
sogar
sterben
können,
erwarten
die
Leser
eines
Romantik-
Thrillers,
dass
die
Personen
sympathisch
sind
(oder
sich
zumindest
dahingehend
während
der
Geschichte entwickeln) und vor allem, dass sie überleben.
Viele
Leser
von
Romantic
Suspense
mögen
ein
ausgewogenes
Verhältnis
von
Spannung
und
Liebe,
die
Spannung
sollte
sich
dabei
das
ganze
Buch
über
halten
und
die
Liebesgeschichte
sich
glaubwürdig
entwickeln.
In
diesem
Genre
gibt
es
auch
Bücher,
die
sich
fast
nur
auf
den
Thrilleranteil
stützen,
andere,
bei
denen
die
Liebesgeschichte
im
Vordergrund
steht
und
die
Spannungselemente
nur
schmückendes
Beiwerk
sind.
Allerdings
sind
es
dann
meiner
Meinung
nach
reine
Thriller
oder
Liebesromane.
2. Setting
Romantic
Suspense
unterteilt
sich
noch
einmal
in
verschiedene
Untergenres,
wie
z.B.
Military
Romance
(spannende
Liebesgeschichten
im
Militär-Milieu,
eine
der
bekanntesten
Autorinnen
ist
hier
wohl
Suzanne
Brockmann)
und
bietet
eine
riesige
Vielfalt
an
Settings.
Das
Setting
ist
mehr
als
nur
eine
Beschreibung
der
Umgebung,
sondern
kann
einer
Geschichte
die
richtige
Atmosphäre
verleihen
und
damit
auch
die
Spannung
erhöhen.
In
einem
gut
gemachten
Romantic
Suspense
ist
das
Setting
wie
ein
Nebendarsteller.
Es
beeinflusst
die
Charaktere
und
ist
gleichzeitig
ein
Teil
ihrer
Persönlichkeit.
Das
wichtigste
an
einem
Setting
ist
die
Glaubwürdigkeit.
Egal
welchen
Schauplatz
man
als
Autor
wählt,
der
Leser
muss
sich
hineinversetzen
können.
Er
muss
es
fühlen,
sich
vorstellen,
er
würde
selber
dort
leben,
nachvollziehen
können,
wie
die
Charaktere
sich
dort
bewegen.
Dabei
ist
es
unwichtig,
ob
es
sich
bei
der
Geschichte
um
eine
wilde
Verfolgungsjagd
zwischen
den
Helden
und
ihren
Gegnern
oder
um
ein
in
einer
Hütte
eingeschneites
Paar
handelt
–
beides
kann
gleich
spannend sein, wenn die Stimmung passt.
(Mehr zu Setting, siehe meinen Workshop im Loveletter Nr. 3, Juni 2005).
3. Charaktere
Typische
Berufe
der
Protagonisten
sind
natürlich
Polizisten,
Detektive,
Agenten,
Gerichtsmediziner,
Militärangehörige,
Anwälte,
Journalisten,
Bodyguards,
Spione,
also
alles
was
mit
Verbrechensbekämpfung
zu
tun
hat.
Aber
es
werden
auch
gerne
spannende
Geschichten
gelesen
in
denen
die
Protagonisten
vom
Beruf
her
eigentlich
nichts
mit
Verbrechen
zu
tun
haben,
aber
in
eine
gefährliche
Situation
hineingezogen
werden.
Die
Charaktere
geben
zusammen
mit
dem
Setting
auch
die
Grundstimmung
der
Geschichte
vor.
Für
eine
düstere
Stimmung
wird
gerne
eine
traurige
Vergangenheit
von
Held
und/oder
Heldin
erschaffen
(‚Tortured
Heroes’),
die
sie
einholt
oder
sich
zumindest
auf
das
aktuelle
Geschehen
auswirkt
und
sei
es
auch
nur
durch
die
Art
wie
sie
mit
den
anderen
Personen
umgehen
(z.B.
‚Bad
Moon
Rising’
von
Katherine
Sutcliffe
oder
‚Depth
perception’
von
Linda
Castillo).
Genauso
ist
natürlich
auch
eine
humorvolle
Grundstimmung
möglich
(z.B.
Michele Albert ‚Getting her man’).
Sehr
wichtig
ist
auch
der
Bösewicht.
Egal,
was
er
für
ein
Ziel
hat
und
warum
er
so
ist,
wie
er
ist,
der
Leser
sollte
seine
Beweggründe
nachvollziehen
können.
Er
sollte
lebendig
wirken,
genauso
wie
die
Helden.
Noch
interessanter
wird
es,
wenn
er
nicht
nur
böse
ist,
sondern
auch
Überzeugungen
und
einen
Hauch
Gutes
in
sich
hat.
Linda
Howard’s
Louis
Ronsard
aus
‚All
the
queen’s
men’
(‚Gefährliche
Begegnung’)
ist
ein
gutes
Beispiel
dafür.
Ein
Verbrecher,
aber
er
hat
auch
eine
gute
Seite,
die
er
fast
niemanden
sehen
lässt.
Dagegen
ist
Jim
Beckett
aus
Lisa
Gardners
‚The
perfect
husband’
(leider
noch
nicht
übersetzt)
einer
der
fiesesten
Bösewichte,
die
ich
je
in
einem
Romantic
Suspense
gelesen
habe.
Ihr
Können
liegt
darin,
ihn
lebendig
erscheinen
zu
lassen,
den
Leser
glauben
zu
machen,
dass
es
tatsächlich
jemanden
wie
ihn
geben
könnte.
Helden
und
Bösewicht
sollten
sich
ebenbürtig
sein,
um die Spannung zu erhöhen.
Jeder
Charakter
im
Romantic
Suspense
sollte
ein
Ziel
haben
–
und
etwas
zu
verlieren.
Das
gilt
sowohl
für
die
Helden
als
auch
für
ihre
Gegner.
Im
Laufe
des
Buches
werden
sie
mit
ihren
Stärken
und
Schwächen
konfrontiert
und
sollten
am
Ende
als
bessere
Menschen
herauskommen.
Bis
auf
den
Bösewicht, der möglichst im Gefängnis oder tot sein sollte. ;-)
4. Suspense
Die
Spannung
sollte
sich
wie
in
allen
Thrillern
langsam
aufbauen.
Am
Besten
startet
man
mit
einem
Knall,
irgendetwas,
das
den
Leser
gleich
in
die
Geschichte
hineinzieht,
dann
baut
sich
die
Spannung
langsam
auf,
es
gibt
ein
paar
Momente
in
denen
sich
die
Charaktere
und
auch
der
Leser
erholen
können,
dann
folgt
eine
Phase
in
der
sich
alles
gegen
die
Helden
verschworen
zu
haben
scheint,
ihr
Leben
scheint
verwirkt.
In
genau
diesem
Moment
mobilisieren
sie
all
ihre
Kraft,
greifen
den
Feind
noch
einmal
an
–
und
gehen
als
Sieger
daraus
hervor.
Dabei
kann
die
Spannung
sowohl
aus
Action
bestehen
als
auch
aus
einer
bestimmten
bedrohlichen
Stimmung
oder
eine
Mischung
aus
beidem
sein.
Hier ein Beispiel für einen spannenden Einstieg:
Das
Auto
schlingerte,
bevor
es
quer
über
die
Fahrbahn
schoss,
direkt
auf
die
Böschung
zu.
Leigh
krallte
sich
am
Sitz
fest,
den
Mund
zu
einem
Schrei
geöffnet,
doch
kein
Laut
kam
heraus.
Dann
war
es
auch
schon
zu
spät,
der
Wagen
stieß
mit
einem
ohrenbetäubenden
Krachen
durch
die
Barriere,
bevor
er
von
der
Wucht weiter den Abhang hinunter geschleudert wurde.
[Prolog zu meinem bisher unveröffentlichten nächsten Hunter-Roman.]
5. Romance
Die
Liebesgeschichte
spielt
im
Romantic
Suspense
eine
wichtige
Rolle.
Die
erotische
Spannung
erhöht
die
durch
die
Thrillerhandlung
verursachte
Spannung
noch
um
ein
Vielfaches.
Schließlich
steht
am
Ende
nicht
nur
das
Leben
der
Protagonisten
auf
dem
Spiel,
sondern
auch
ihre
Liebe.
Zugleich
kompliziert
es
die
Geschichte
–
Liebe
und
Leidenschaft
sind
nie
einfach,
in
einer
solchen
Situation
können
sie
aber
tödlich
sein.
Liebe
und
Sex
machen
eine
Person
verwundbar
und
damit
potentiell
anfälliger
für
die
Angriffe
des
Bösewichts.
Natürlich
können
diese
Charaktere
dann
auch
über
sich
hinauswachsen,
wenn
sie
merken,
dass
ihr
Partner
in
Gefahr
ist.
Besonders
spannend
wird
es,
wenn
die
Beziehung
sich
in
ihrer
Intensität
gleichzeitig
mit
der
Gefahr
erhöht.
Je
gefährlicher
die
Situation
für
Held
und
Heldin
wird,
desto
höher
steigt
die
sexuelle
Spannung,
desto
dringlicher
wird die Leidenschaft, die sie füreinander empfinden.
Rey
schien
den
gleichen
Gedanken
zu
verfolgen,
denn
er
beugte
sich
dicht
an
ihr
Ohr.
„Ich
will
sehen,
ob
die Luft rein ist. Warte hier.“
„Das ist zu gefährlich! Wenn er darauf wartet, dass du auftauchst, dann …“
Rey
lehnte
seine
Stirn
an
ihre.
„Das
weiß
ich,
aber
wir
haben
keine
andere
Möglichkeit.
Wir
müssen
hier
weg, und zwar so schnell wie möglich.“
„Sei bitte vorsichtig ...“
Ihre
Lippen
waren
einander
so
nah,
dass
Rey
nicht
anders
konnte,
als
sie
sanft
zu
küssen.
Dann
schob
er
sie
dann
langsam
von
sich.
Er
setzte
sich
auf
die
Fersen
und
kauerte
hinter
der
großen
Wurzel,
um
vorsichtig hinauszuspähen. Nichts rührte sich, niemand trat aus dem Gebüsch, kein Zweig bewegte sich.
[Auszug aus ‚Abgründe des Verlangens’]
6. Cliffhanger und Atempausen
Wenn
am
Ende
eines
Kapitels
eine
spannende
Situation
entsteht,
die
dann
erst
im
nächsten
Kapitel
aufgeklärt
wird,
nennt
man
das
einen
Cliffhanger.
Der
Leser
wird
so
praktisch
‚gezwungen’
weiterzulesen,
um
zu
erfahren
was
geschieht.
Hier
ein
Beispiel
aus
meinem
ersten
Buch
‚Canyon
der
Gefühle’
wo
ich
den
Cliffhanger
sehr
wörtlich
genommen
habe.
Der
Held
Shane
kämpft
mit
dem
Bösewicht Robert dicht an einem Abgrund um sein Leben – und das der Heldin Autumn.
Auf
einmal
ging
alles
ganz
schnell.
Robert
hatte
den
Moment
seiner
Unaufmerksamkeit
genutzt
und
ihn
mit
Armen
und
Beinen
von
sich
katapultiert.
Shane
verlor
das
Messer
und
bereitete
sich
auf
den
Aufprall
vor.
Doch
der
kam
nicht.
Er
hatte
nicht
gemerkt,
wie
nah
sie
dem
Abgrund
gekommen
waren.
Das
Letzte,
was
er
sah,
war
Autumns
vor
Schreck
verzerrtes
Gesicht.Im
nächsten
Kapitel
setzt
sich
die
Situation
fort,
diesmal
aber
aus
Autumns
Sicht,
die
glaubt,
dass
Shane
in
den
Tod
gestürzt
ist.
Natürlich
kann
man
nicht
jedes
Kapitel
mit
einem
Cliffhanger
beenden,
doch
es
ist
ein
sehr
schönes
–
und
gemeines
–
Mittel
um
die
Spannung
in
einer
Geschichte
aufrecht
zu
halten.
Auf
den
Leser
wirkt
es,
als
wäre
er
selber
in
dieser
Situation,
er
muss
unbedingt
wissen,
wie
es
weitergeht.
Die
Szene bekommt einen schnellen, atemlosen Charakter.
Es
ist
gut,
den
Helden
(aber
auch
den
Lesern)
hin
und
wieder
eine
Atempause
zu
gönnen,
damit
sie
sich
nicht
vor
dem
Ende
der
Geschichte
erschöpfen.
Dies
geschieht
entweder
durch
die
bereits
erwähnte
sexuelle
Spannung
und
ihre
Auflösung
(wobei
das
natürlich
auch
nicht
immer
erholsam
sein
muss),
durch
emotionale
Momente,
in
denen
Glück,
Liebe
und
Hoffnung
etwas
Licht
in
die
düstere
Situation
der
Helden
bringen
oder
durch
unerwarteten
Humor.
Natürlich
sollte
dadurch
niemals
der
rote
Faden
der
Story
aus
dem
Auge
verloren
werden.
Nur
eine
kleine
Atempause,
dann
muss die Spannung die Protagonisten und auch den Leser wieder voll im Griff haben.
7. Das Ende
Nach
dem
großen
Schlusshöhepunkt,
aus
dem
die
Helden
als
Sieger
hervorgehen,
müssen
sämtliche
übrig
gebliebenen
Fäden
sowohl
des
Spannungsplots
als
auch
der
Liebesbeziehung
sorgfältig
verknotet
werden.
Es
sollten
keine
Fragen
mehr
offen
bleiben
–
sofern
keine
Reihe
geplant
ist.
Wie
ein
Liebesroman
sollte
auch
ein
Romantic
Suspense
gut
ausgehen.
Egal
was
während
der
Geschichte
geschehen
ist,
wie
viele
Menschen
gestorben
sind
oder
verletzt
wurden,
wie
sehr
Held
und
Heldin
gelitten
haben,
sie
haben
sich
ihr
Happy
End
verdient.
Das
muss
keineswegs
eine
Hochzeit
oder
Geburt
sein,
sondern
kann
sich
auf
einen
kurzen
Ausblick
auf
die
glücklichere,
gemeinsame Zukunft der beiden Hauptpersonen beschränken.
Zum
Beispiel
in
Form
eines
kleinen
Epilogs,
der
noch
einmal
durch
das
Schlüsselloch
blickt,
während
Held und Heldin miteinander lachen, sich lieben oder einfach glücklich zusammen sind.
Fazit:
Ein
guter
Romantic
Suspense
ist
ein
Roman,
der
den
Leser
über
Tage
hinweg
begleitet,
der
ihn
mit
Spannung
unterhält,
ihn
mit
den
Helden
zittern,
bangen
und
lieben
lässt
und
den
er
am
Ende
mit einem befriedigten Seufzer zuklappt.
Copyright: Michelle Raven, 07. Oktober 2005
***
Setting-Workshop im LoveLetter Nr. 3, Juni 2005
Außer
der
eigentlichen
Handlung
eines
Romans
ist
immer
auch
das
Drumherum
wichtig,
das
der
Geschichte
ein
Gefühl
von
Echtheit
und
die
zusätzliche
Würze
verleiht;
kurz:
das
Ganze
zu
einem
runden
Gesamtbild
formt.
Dieses
Drumherum
wird
im
allgemeinen
Setting
genannt
und
umfasst
neben den Schauplätzen auch einige andere Elemente, auf die ich hier näher eingehen möchte.
Das
wichtigste
an
einem
Setting
ist
die
Glaubwürdigkeit.
Egal
welchen
Schauplatz
man
als
Autor
wählt,
der
Leser
muss
sich
hineinversetzen
können.
Er
muss
es
fühlen,
sich
vorstellen,
er
würde
selber
dort
leben,
nachvollziehen
können,
wie
die
Charaktere
sich
dort
bewegen.
Seitenlange
Beschreibungen
wirken
dagegen
meist
langweilig
und
schildern
nur
Äußerlichkeiten,
bringen
aber
die Geschichte nicht wesentlich weiter.
Zu den Elementen eines Settings gehören:
- Zeit
- Genre
- Ort des Geschehens
- Grundstimmung
Die
erste
Entscheidung,
die
ein
Autor
zu
treffen
hat
(oder
die
ihm
die
gewählte
Handlung
bereits
vorgibt)
ist
die
Zeit,
in
der
seine
Geschichte
spielt.
Ein
historischer
Schauplatz
wird
sich
natürlich
grundsätzlich
von
einem
Gegenwarts-
oder
futuristischen
Setting
unterscheiden,
nicht
nur
die
Landschaft,
die
Häuser,
die
Gebrauchsgegenstände
und
die
sanitären
Umstände
sondern
auch
die
Personen und die Art wie sie miteinander umgehen und reden.
Sind
diese
grundsätzlichen
Fragen
erst
einmal
geklärt,
muss
ein
passendes
Genre
gesucht
werden.
Soll
es
ein
Medieval
oder
ein
Regency
sein?
Ein
Contemporary
oder
Romantic
Suspense?
Es
gibt
unzählige
Spielarten
von
Liebesromanen
unter
denen
man
frei
wählen
kann.
Vermutlich
wird
aber
jeder
Autor
ohne
groß
vorher
darüber
nachzudenken
wissen,
in
welchem
Genre
er
schreiben
will
–
ganz nach seinen persönlichen Vorlieben.
Schwieriger
wird
es
dann
schon,
den
für
diesen
Roman
passenden
Handlungsort
zu
finden.
Häufig
wird
dies
schon
durch
die
Geschichte
vorgegeben,
wie
z.B.
Tess
Gerritsens
‚Gravity’
(In
der
Schwebe),
das
nur
im
Weltraum
spielen
kann.
Andere
Romane
benötigen
eine
grandiose
Landschaft,
durch
die
sich
die
Charaktere
bewegen.
Regencys
dagegen
bewegen
sich
meist
in
und
um
London
durch
diverse
Ballräume
und
hochherrschaftliche
Residenzen.
Viele
Romane
spielen
in
kleineren
oder
größeren
Städten,
manche
auf
einer
Ranch
oder
sogar
nur
in
einer
Hütte.
Ganz
wichtig
ist
aber,
dass
der
Autor
seinen
Handlungsort
selber
kennt.
Sollte
es
ein
real
existierender
Ort
sein,
ist
eine
detaillierte
Recherche
unabdingbar.
Ist
es
ein
fiktiver
Ort
kann
sich
der
Autor
mehr
Freiheiten
erlauben,
sollte
aber
immer
daran
denken,
dass
der
Leser
das
Gefühl
haben
muss,
dass
es
diesen
Ort
wirklich
gibt.
Er
muss
‚echt’
wirken.Alle
drei
vorher
genannten
Punkte
wirken
auf
die
Stimmung
der Geschichte ein.
Nehmen
wir
als
Beispiel
einen
Romantic
Suspense,
also
eine
Mischung
aus
Liebesroman
und
Thriller,
der
in
der
heutigen
Zeit
spielt.
Soll
die
Geschichte
Humor
enthalten
oder
lieber
düsterer
sein?
Das
hängt
vor
allem
auch
von
den
Charakteren
ab.
Haben
sie
in
ihrem
Leben
schon
viel
durchgemacht
oder
sind
sie
bisher
relativ
ungeschoren
davongekommen?
Was
geschieht
während
der
Geschichte,
werden
sie
von
Mördern
gejagt,
gibt
es
Tote?
Die
Spannung
kann
sich
durch
die
Umgebung
aufbauen
(z.B.
wenn
Held
und
Heldin
von
Wilderern
durch
eine
eher
feindliche
Landschaft
in
Südafrika
gejagt
werden)
oder
von
einer
Person
her
aufbauen
(z.B.
wenn
die
Heldin
bedroht
wurde
und
sich
nun
selbst
in
ihrem
Haus
nicht
mehr
sicher
fühlt).
Beides
gehört
zur
Wirkung eines Settings und macht die Geschichte lebendig.
Alle
diese
Punkte
müssen
sich
perfekt
in
die
Geschichte
eingliedern.
Nichts
darf
hervorstechen
oder
konstruiert wirken. Nur dann werden sich die Leser in der vom Autor kreierten Welt verlieren.
Charaktere im Setting
In
einem
gut
gemachten
Romantic
Suspense
ist
das
Setting
wie
ein
Nebendarsteller.
Es
beeinflusst
die
Charaktere
und
ist
gleichzeitig
ein
Teil
ihrer
Persönlichkeit.
Es
gibt
verschiedene
Möglichkeiten,
Charaktere
in
ein
Setting
zu
integrieren.
Entweder
die
Person
fühlt
sich
dort
in
ihrem
Element
(z.B.
ein
Cowboy
auf
einer
Ranch,
ein
Cop
in
einer
Stadt,
ein
Paläontologe
bei
einer
Ausgrabung),
lebt
und
arbeitet
mit
der
Umgebung
oder
man
versetzt
den
Charakter
in
eine
Welt
in
der
er
sich
nicht
auskennt
und
in
der
er
Hindernisse
vorfindet,
die
er
dann
mit
dem
ihm
zur
Verfügung
stehenden
Wissen
und
seinen
Fähigkeiten
überwinden
muss(z.B.
ein
Stadtmensch
im
Dschungel,
ein
genialer
Wissenschaftler,
der
außerhalb
seines
Labors
hilflos
ist,
eine
Krankenschwester,
die
plötzlich
in
die
Welt
der
Spionage
gerät).
Ein
Setting
sollte
immer
aus
der
Sicht
einer
Person
beschrieben
werden
um es lebendig zu machen. Hier einige Beispiele aus meinen Romanen:
„Unglaublich!”
Samantha
Dyson
beugte
sich
auf
Händen
und
Knien
vor,
bis
ihre
Nase
fast
den
Boden
des
versteinerten
ehemaligen
Flussbetts
berührte.
Mit
einem
weichen,
dicken
Pinsel
entfernte
sie
vorsichtig
weitere
Sandkörner.
Schließlich
richtete
sie
sich
triumphierend
auf.
Sie
hatte
es
gefunden!
Vor
ihr
lagen
die
über
145
Millionen
Jahre
alten
Überreste
eines
in
der
Jurazeit
lebenden
gewaltigen
Raubsauriers.
Zumindest
der
Kopf
davon,
ob
auch
der
Rest
des
Körpers
vorhanden
war,
würde
sie
bei
weiteren
Grabungen feststellen müssen. Aber auch so war es ein riesiger Erfolg für sie.
Sam
ist
Paläontologin,
das
heißt,
sie
ist
freiwillig
auf
dem
Colorado
Plateau
und
begeistert
von
der
Gegend,
der
Einsamkeit
und
ihrer
Arbeit.
Dementsprechend
ist
die
Beschreibung
der
Landschaft
positiv,
es
stört
sie
weder
die
Hitze,
noch
der
Sand,
der
in
jede
Ritze
dringt,
noch
die
Tatsache,
dass
die nächste Stadt sicher 100 Meilen entfernt ist.
Mit
ihrer
Baseballkappe
fächelte
sich
Laurel
Luft
zu.
Selbst
im
Schatten
wurde
die
Hitze
langsam
immer
drückender.
Es
wehte
kein
Wind,
der
ein
wenig
Kühlung
gebracht
hätte,
und
der
Himmel
war
gnadenlos
blau,
ohne
den
Hauch
einer
Wolke.
Zu
ärgerlich,
dass
sie
nicht
die
kühleren
Morgenstunden
genutzt
hatten,
sondern
in
der
Mittagszeit
draußen
herumlaufen
mussten.
Wahrscheinlich
würde
sie
bei
diesen
Temperaturen
literweise
Flüssigkeit
verlieren.
Wäre
die
ganze
Tour
von
vornherein
später
angesetzt
worden,
dann
hätte
sie
noch
in
Ruhe
frühstücken
können.
Ihr
fehlte
eindeutig
Koffein.
Ihr
Fuß
wippte
auf
und ab, ihre Finger trommelten rhythmisch auf der Sessellehne.
Laurel
ist
Reporterin
und
will
einen
Artikel
über
eine
Wandersafari
durch
den
Umfolozi
Park
in
Südafrika
schreiben.
Normalerweise
zieht
sie
das
Stadtleben
vor
und
dementsprechend
ist
auch
ihre
Sicht
auf
die
Umgebung
gefärbt.
(Und
was
sie
erst
sagen
wird,
wenn
sie
merkt,
dass
es
in
ihrem
Zeltlager keine vernünftigen sanitären Einrichtungen gibt, kann sich sicher jeder vorstellen ...)
Niemand
antwortete.
Nichts
rührte
sich.
Jack
wartete
ein
paar
Sekunden,
dann
schob
er
die
Tür
ein
Stück
auf.
Vielleicht
war
irgendwo
ein
Telefon.
Angewidert
betrachtete
er
den
heruntergekommenen
Raum.
Nein,
hier
wohnte
seit
langem
niemand
mehr.
Selbst
wenn
es
ein
Telefon
gegeben
hatte,
wäre
es
inzwischen
garantiert
abgemeldet.
Er
wollte
gerade
wieder
umkehren,
als
sich
plötzlich
die
Tür
knarrend
bewegte.
Sie
neigte
sich
zu
ihm
und
landete
dann
mit
einem
lauten
Krachen
auf
dem
Boden.
Jack
konnte
gerade
noch
mit
einem
Sprung
ausweichen,
sonst
wäre
er
getroffen
worden.
Fluchend
ging
er
allen
weiteren
Gefahrenquellen
aus
dem
Weg,
bevor
er
rasch
das
Gebäude
verließ
und
es
beim
nächsten
versuchte.
Doch
auch
dieses
Haus
war
unbewohnt
–
in
diesem
Geisterort
schien
wie
zu
erwarten
niemand
mehr
zu
leben.
Die
Sandschicht
in
den
Häusern
wies
keine
Fußspuren
auf,
die
Stille
war
absolut.
An
einem
der
Häuser
hing
ein
völlig
verblichenes
Schild
mit
zahllosen
Einschusslöchern:
Willkommen
in
Dead
End.
Oh
ja,
willkommen.
Jack
hat
dagegen
ein
Problem
mit
der
Situation
in
der
er
steckt,
sein
Truck
wurde
ihm
mitten
in
der
Pampa
gestohlen
und
er
versucht
nun
irgendwo
Hilfe
zu
bekommen,
während
er
gleichzeitig
seine
Lage verflucht.
Nimmt
man
nun
sein
wohlüberlegtes
und
gut
recherchiertes
Setting,
seine
sorgfältig
charakterisierten
sympathischen
Hauptdarsteller
und
dazu
einige
lebendig
wirkende
Nebenpersonen,
vielleicht
ein
paar
Schurken
und
Gegenspieler
und
lässt
alle
gemäß
der
Handlungsidee
darin
agieren,
hat
man
alle
wesentlichen
Elemente
für
einen
viel
versprechenden
Roman zusammen.
Das
Setting
ist
das,
was
ein
Buch
letztendlich
unvergesslich
und
einzigartig
für
den
Leser
macht
und
mit dem er bestimmte Erinnerungen assoziiiert. Man stelle sich einmal vor:
Was wäre ...
... „Perfekt“ von Judith McNaught ohne den Winter?
... Scarlett O’Hara ohne die Reifröcke?
... „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ ohne Dschungel?
... Victoria Holts Romane ohne imposantes Herrenhaus?
... Karen Moning ohne die Highlands?
... Nora Roberts „Der weite Himmel“ ohne die Ranch?
... 'Mitternachtsliebe' von Karen Robards ohne das Beerdigungsinstitut?
Copyright: Michelle Raven, 29.04.2005
***
Eine kleine Tour durch den großen Westen der USA
[abgedruckt im LoveLetter Nr. 4, Juli 2005]
Trotz
ihrer
misslichen
Lage
musste
sie
zugeben,
dass
dieser
Nationalpark
wunderschön
war.
Massive
dunkelrote
Felswände,
balancierende
Steine
und
die
bekannten
Felsbögen
gaben
eine
faszinierende
Kulisse
ab.
Hier
im
Fiery
Furnace,
einem
Schluchtenlabyrinth
aus
Buntsandsteinsäulen,
die
in
der
späten
Abendsonne
Feuer
zu
fangen
schienen,
gab
es
die
moderne
Welt
nicht
mehr.
Kein
Ton
war
zu
hören
außer
dem
gelegentlichen
Singen
eines
Vogels.In
‚Canyon
der
Gefühle’
sind
Autumn
Howards
erste
Erfahrungen
im
Arches
National
Park
nicht
gerade
positiv:
sie
verirrt
sich
im
Fiery
Furnace
und
strandet
wegen
einer
Beinverletzung
in
diesem
schönen,
aber
nicht
ungefährlichen
Schluchtenlabyrinth.
Der
1971
von
einem
National
Monument
in
einen
National
Park
umgewandelte
Arches
liegt
im
Südosten
von
Utah
und
sticht
besonders
durch
seine
vielen
natürlichen
Sandsteinbögen
hervor.
Tausende
wurden
davon
bereits
entdeckt
–
von
nur
92
Zentimeter
kleinen
bis
zum
über
93
Meter
langen
Landscape
Arch.
Die
Bögen
werden
durch
Salz,
Frost
und
Wind
geformt
und
verändern
sich
im
Laufe
der
Zeit
immer
weiter.
Auch
die
Steinrippen
und
-säulen
des
Fiery
Furnace
sind
auf
diese
Art
entstanden
und
ähneln
tatsächlich
einem
Labyrinth.
Immer
wieder
verirren
sich
Besucher
in
dieser
Gegend
und
müssen
von
den
Rangern
gerettet
werden.
Menschen
ohne
gute
Orientierung
sollten
sich
besser
einer
geführten
Gruppe
anschließen,
es
gibt
hier
keinerlei
Wegweiser
oder
sonstige
Beschilderungen.
Erwähnenswert
ist
sicher
auch
der
Balanced
Rock,
ein
großer
Felsblock,
er
auf
einer
im
Vergleich
dazu
gefährlich
schmalen
Säule
balanciert.
Wie
einige
andere
Sehenswürdigkeiten
findet
man
ihn
direkt
an
der
42
Meilen
langen
Parkstraße.
Zum
Delicate
Arch,
sicher
einer
der
meistfotografierten
Bögen
im
Park,
muss
man
dagegen
noch
eine
kleine
Klettertour
auf
sich
nehmen.
Besonders
zu
Sonnenuntergang
lockt
das
Farbspiel
der
Felsen
viele
Touristen
an.
Ich
kann
nur
empfehlen,
in
allen
amerikanischen
National
Parks
öfter
mal
ein
Stück
weiter
zu
gehen,
häufig
hat
man
dann
die
grandiose
Natur
ganz
für sich allein.
Viele
Besucher
des
Arches
National
Parks
übernachten
in
Moab,
da
es
in
dem
nur
300
Quadratkilometer
kleinen
Park
keine
Übernachtungs-
möglichkeiten
gibt.
Dementsprechend
ist
die
(Klein-)Stadt
auf
sämtliche
Bedürfnisse
der
Touristen
ausgerichtet.
Es
gibt
Souvenirläden,
Supermärkte
und
Cafés,
die
je
nach
Neigung
besucht
werden
können.
Moab
ist
auch
ein
Ausgangspunkt
für
den
benachbarten
Canyonlands
National
Park.
Das
in
drei
verschiedene
Districts
aufgeteilte
Schutzgebiet,
das
im
Zentrum
des
Colorado
Plateaus
liegt,
erscheint
urtümlicher
als
der
‚gebändigte’
Arches.
Vom
Green
River
und
Colorado
in
Jahrmillionen
in
die
Felsen
geschnittene
Canyons
sind
sicher
die
Hauptattraktionen.
Aber
auch
sonst
gibt
es
viel
zu
entdecken,
von
bizarren
Felsen
(z.B.
Chesler
Park),
überPotholes
bis
hin
zu
der
empfindlichen
mikrobiotischen
Kruste.
Canyonlands gilt zusammen mit Alaska als eine der letzten Wildnisse der USA.
Als
Autumns
Beziehung
mit
ihrem
Ranger-Kollegen
Shane
Hunter
sich
vertieft,
lädt
er
sie
ein,
mit
ihm
zur
Ranch
seiner
Familie
nach
Montana
zu
fahren,
die
sich
in
der
Nähe
von
West
Yellowstone,
einige
Kilometer
vor
dem
Yellowstone
National
Park
befindet.
Natürlich
darf
da
auch
eine
kurze
Tour
in
den
ältesten
National
Park
der
Welt
nicht
fehlen.
Bekannt
ist
der
Yellowstone
durch
seine
zahlreichen
Geysire
und
heißen
Quellen,
die
auf
die
bereits
50
Millionen
Jahre
währende
vulkanische
Aktivität
der
Region
zurückzuführen
sind.
Der
letzte
Ausbruch
des
riesigen
Yellowstone-Vulkans
fand
vor
600.000
Jahren
statt
–
es
wird
damit
gerechnet,
dass
er
ungefähr
alle
600.000
Jahre
ausbricht,
also
könnte
es
jederzeit
wieder
so
weit
sein.
(Diese
Information
nur
für
diejenigen,
die
die
Landschaft und die Tierwelt des Parks noch nicht aufregend genug finden!).
Shane
führt
Autumn
zum
Old
Faithful
Geysir,
der
seinem
Namen
alle
Ehre
macht,
indem
er
gut
vorhersagbar
etwa
alle
40
Minuten
ausbricht.
Allerdings
ist
es
weder
der
höchste,
noch
der
schönste
Geysir
im
Park
und
es
lohnt
sich
auf
jeden
Fall,
auch
hier
einen
etwas
weiteren
Weg
und
eine
längere
Wartezeit
in
Kauf
zu
nehmen,
um
einige
der
anderen
zahlreichen
Geysire
im
Park
fernab
der
Menschenmassen
zu
beobachten.
Auch
die
stillen
Quellen
sind
faszinierend.
Abhängig
von
der
Wassertemperatur
und
der
Anzahl
der
Bakterien
in
den
Pools
variieren
die
Farben
von
tief
blau
bis
zu
orange
in
den
äußeren
Ausläufern.
Shane
klettert
mit
Autumn
einen
nahen
Hügel
hinauf,
um
einen
besseren
Blick
auf
die
Grand
Prismatic
Spring
zu
werfen,
der
größte
stille
Pool
im
Park
und
definitiv
die
Anstrengung
wert,
allerdings
sollte
man
sich
nicht
dabei
erwischen
lassen.
Auch
den
Grand
Canyon
of
the
Yellowstone
sollte
man
nicht
verpassen.
Vom
Yellowstone
River
gebildet,
beeindruckt
er
durch
seine
gelb,
weiß
und
rot
gefärbten
steilen
Wände
und
natürlich
die
beiden
größten
Wasserfälle
des
Parks,
den
Upper
und
den
Lower
Fall.
Ein
weiteres
Highlight
sind
die
Sinterterrassen
bei
Mammoth
Hot
Springs,
je
nach
Wasserstand
grell
weiß
oder
mit
farbigen
Bakterien
bewachsen.
Alles
ist
der
ständigen
Veränderung
unterworfen,
auch
bei
den
Mud
Pots
ist
das
nicht
anders.
Manche
blubbern
vor
sich
hin,
andere
schleudern
den
Schlamm
meterweit
heraus.
Auch
die
Tierwelt
kommt
im
Yellowstone
National
Park
nicht
zu
kurz,
neben
zahllosen
Wapiti-
Hirschen,
Elchen
und
Dickhornschafen
sind
es
vor
allem
die
Bisons,
die
jedem
Besucher
sofort
auffallen
(man
sollte
nur
hoffen,
dass
keine
Herde
auf
der
schmalen
Parkstraße
vor
einem
herzuckelt,
wie
es
Shane
und
Autumn
passiert).
Mit
viel
Glück
kann
man
einen
Schwarzbären
oder
sogar
einen
Grizzly
sehen,
Wölfe
noch
viel
seltener.
Andererseits
kann
es
einem
Besucher
an
Aufregung
schon
reichen,
wenn
er
sein
Zelt
inmitten
von
Bären
markierten
Bäumen
aufbaut.
In
diesem
Fall
sollte
man
den
Verhaltensregeln
der
Parkverwaltung
folgen,
wie
z.B.
alles
Essbare
gut
(und vor allem geruchsdicht) zu verstauen.
Auch
mein
zweites
Buch
‚Riskante
Nähe’
spielt
zu
großen
Teilen
auf
der
Ranch
der
Familie
Hunter
und
im
Yellowstone
National
Park.
Diesmal
aber
eher
in
den
von
Besuchern
selten
besuchten
Gebieten
im
Nordwesten,
in
denen
es
keine
Wanderwege
oder
sonstigen
Parkeinrichtungen
gibt.
Clint
Hunter
und
Karen
Lombard
müssen
sich
hier
durch
die
Wildnis
schlagen,
immer
verfolgt
von
Terroristen,
die
sie
töten
wollen.
So
durchqueren
sie
einige
der
Flüsse,
die
den
Park
durchziehen
und
kommen
schließlich
durch
die
1988
durch
ein
Feuer
vernichteten
Waldflächen,
die
wenig
Schutz
vor
den
Verfolgern
bieten.
36
%
des
Waldbestandes
wurde
damals
vernichtet
und
die
Auswirkungen
werden
noch
lange
zu
sehen
sein.
Aber
auch
hier
ist
es
spannend,
zuzusehen,
wie
sich
die
Natur
verändert und an die neuen Gegebenheiten anpasst.
In
‚Eine
unheilvolle
Begegnung’
entdeckt
die
Paläontologin
Samantha
Dyson
auf
dem
Colorado
Plateau
einen
Allosaurus-Schädel
–
und
einen
lebendig
begrabenen
Mann.
Inmitten
der
graugrünen
Felsen
der
Morrison
Formation
mit
ihren
roten
und
purpurfarbenen
Bändern
beginnt
eine
Verfolgungsjagd,
die
Sam
und
Morgan
Spade
nach
Salt
Lake
City
und
schließlich
bis
nach
Denver
führt.
Das
Colorado
Plateau
ist
ein
337.000
Quadratkilometer
großes,
auf
durchschnittlich
1600
Metern
Höhe
liegendes
Gebiet,
das
sich
über
die
Bundesstaaten
Utah,
Arizona,
Colorado
und
New
Mexico
erstreckt.
Zahlreiche
National
Parks
befinden
sich
in
diesem
Gebiet,
wie
z.B.
die
oben
bereits
genannten
Arches
und
Canyonlands,
aber
auch
Bryce
Canyon,
Zion
und
vor
allem
der
Grand
Canyon
National
Park,
über
den
ich
später
noch
berichten
werde.
Sam
und
Morgan
fliehen
nun
erst
nach
Vernal,
in
dessen
Nähe
sich
das
Dinosaur
National
Monument
befindet.
Der
Park
erhielt
seinen
Namen
nach
den
dort
gefundenen
riesigen
Mengen
an
Dinosaurierknochen.
Über
einer
der
Fundstellen
wurde
ein
Museum
errichtet,
das
eine
ganze
Felswand
mit
darin
enthaltenen
Knochen
zeigt.
Sam
lässt
Morgan
auf
eigenen
Wunsch
in
einem
Motel
zurück
und
fährt
dann
nach
Salt
Lake
City
weiter,
wo
sie
an
der
Universität
arbeitet.
Doch
auch
hier
spüren
die
Verbrecher
sie
auf,
sodass
sie
zusammen
mit
Morgan
erneut
fliehen
muss.
Die
Reise
führt
sie
unter
anderem
durch
den
Capitol
Reef
National
Park.
Der
Park
zieht
sich
entlang
der
100
Meilen
langen
Waterpocket
Fold,
die
ihren
Namen
durch
die
vielen
in
den
Stein
gegraben
Wassertaschen
erhielt.
Rotgemusterte
Felswände
ragen
in
schroffen
Formationen
in
den
Himmel.
Streifen
in
verschiedenen
Farbtönen
ziehen
sich
durch
den
Stein
und
umringen
ihn.
Dazwischen
liegen
kleine
Dünen
aus
rotem
Sand,
bewachsen
mit
einzelnen
Nusskiefer-
und
Wachholderbüschen,
eingebettet
in
die
gewaltige
Kulisse
aus
riesigen
Sandsteinklippen,
die
in
tiefem
Rot
erstrahlen.
Einige
Meilen
weiter
wandelt
sich
die
Landschaft
zu
einer
kleinen
grünen
Oase
in
einem
Meer
von
roten
Steilklippen.
Grund
dafür
ist
der
Fremont
River,
der
schon
früh
Siedler
anzog,
die
hier
Obstbäume
pflanzten
und
die
Gegend
kultivierten.
Heute
wird
das Gebiet von der National Park Verwaltung gepflegt.
In
meinem
neuesten
Buch
‚Abgründe
des
Verlangens’
kehren
Laurel
Harrison
und
Rey
Dyson
von
einer
anstrengenden
und
gefährlichen
Wochenend-Safari
in
Südafrika
in
Reys
Heimatstadt
Kanab
zurück.
Als
Naturfilmer
hat
Rey
natürlich
eine
besondere
Beziehung
zum
nahegelegenen
Grand
Canyon
National
Park
und
so
führt
er
Laurel
auf
eine
Reise
durch
die
Millionen
Jahre
alten
Gesteinsschichten
hinunter
zum
Colorado
River.
Kaum
ein
Besucher
wird
jemals
den
ersten
Blick
in
den
über
1600
m
tiefen
Abgrund
vergessen:
vor
einem
erstreckt
sich
bis
zum
Horizont
eine
bizarre
Terrassenlandschaft
mit
tiefen
Schluchten,
steil
abfallenden,
rot
leuchtenden
Felsen
und
ebenen
Plateaus.
Tief
unten
schlängelt
sich
der
Colorado
hindurch,
der
diese
gewaltige,
bis
zu
16
Kilometer
breite
Schluchtenlandschaft
in
etwa
10
Millionen
Jahren
geschaffen
hat.
Vor
allem
der
Südrand
ist
touristisch
perfekt
ausgebaut,
es
gibt
Shuttlebusse
und
viele
Aussichtspunkte,
von
denen
die
Besucher
einen
guten
Blick
auf
den
Canyon
haben.
Allerdings
gilt
auch
hier
das
Motto:
lieber
ein
paar
Schritte
gehen
und
damit
die
gewaltige
Landschaft
ganz
für
sich
allein
haben.
Einer
der
schönsten
Spaziergänge
führt
direkt
am
Rim
entlang
und
ist
sehr
zu
empfehlen.
Allerdings
sollte
man
schwindelfrei
und
trittsicher
sein.
Für
die
längere
Wanderung
in
den
Canyon
hinein
wird
eine
gewisse
Kondition
vorausgesetzt.
Hinunter
ist
kein
Problem,
aber
wieder
hinauf
...
Wer
möchte,
kann
die
ganze
Tour
durch
den
Canyon
wagen,
allerdings
sollte
dann
Monate
vorher
eine
Unterkunft
auf
der
Phantom
Ranch
oder
dem
Zeltplatz
gebucht
und
ein
Backcountry
Permit
beantragt
werden.
Vom
Nordrand
aus
wandern
Laurel
und
Rey
den
North
Kaibab
Trail
zum
Colorado
hinunter,
am
Südrand
besteht
die
Wahl
zwischen
dem
steileren
South
Kaibab
Trail
und
dem
Bright
Angel
Trail.
Je
tiefer
man
in
den
Canyon
vordringt,
desto
wärmer
wird
es.
Klima
und
auch
Vegetation
wechseln
von
gemäßigter
Zone
mit
Mischwäldern
zu
wüstenartigem
Klima
mit
Kakteen
im
Innern
des
Canyons.
Natürlich haben Laurel und Rey schon bald ganz andere Sorgen, als ihre Verfolger sie dort aufspüren
...Ich
hoffe,
ich
konnte
einen
kleinen
Einblick
in
die
faszinierenden
Landschaften
des
Westens
der
USA
geben,
natürlich
ist
das
Gebiet
viel
zu
groß,
um
jeden
einzelnen
Park
zu
nennen.
Die
Vielfalt
ist
auf
jeden
Fall
beeindruckend
–
von
der
Mojave-Wüste
im
Süden,
über
die
riesigen
Sequoias
im
Gebiet
des
Yosemite
National
Parks,
die
verwüstete
Landschaft
rund
um
den
Mount
St.
Helens
bis
in
den Norden zur Olympic Peninsular mit ihrem gemäßigten Regenwald.
Copyright: Michelle Raven, 30. Mai 2005